Lot Nr. 199


Radschloss-Teschinke (Tschinke)


datiert 1599, 84,5 cm langer achtkantiger Lauf mit acht Zügen, Kal. ca. 13 mm, Kimme und Korn eingeschoben, am Lauf hinten drei kleine kreisrunde Marken, das typische frühe Teschinkenschloss mit Eisenschnitt und einer ovalen Meistermarke mit den Initalen HP, der mäßig verbeinte Schaft (für frühe Teschinken typisch), ist in den Kartuschen und an der Kolbenbacke mit Darstellungen von ländlichen Gutshöfen und ummauerten Dörfern graviert, eine Kartusche ist ungraviert, am Kolben umrandetes Maskaron,über den ganzen Schaft verteilt Perlmutteinlagen in Blütenform, die Kolbenlade komplett verbeint, in der Lade eingelegt ein Perlmuttschildchen mit einem Vexierreim in antiker Schrift (hier auch die erwähnte Datierung): "VON DIS VNGRISCH RORLEIN MIT EIN KVGELEIN MEIN GE. IVNKER VON LAYMEN TRAFF SONDER IN SCHWARZEN GEN BERG BEY PVRSCHEN ZWEEN WOLFF VN I HVERSCHEN SO AN HILARII TAG ANO MDIC". Von dem Plättchen wird eine Schäftersignatur abgedeckt, es sind nur zwei Buchstaben V(?) und P erkennbar. An der Waffe befindet sich ein hölzerner Ladestock mit Hornsetzer, sehr schöner, gut erhaltener Gesamtzustand, (He)

Anmerkung: Der Waffe liegt eine Abhandlung (4 Seiten A4) bei, die sich mit der Historie der Teschinken im Allgemeinen und der Vorliegenden im Besonderen befasst. Die Fertigung der vorliegenden Teschinke dürfte Ende des 16. Jhs. liegen, da die Datierung auf dem Perlmuttplättchen sich nur auf einen Jagderfolg bezieht. Es wird darin hingewiesen, dass es sich um die älteste bekannte Teschnke handelt. Im Finnischen Nationalmuseum in Helsinki befindet sich eine Teschinke datiert 1607, eine zwei befindet sich in der Hof-, Leib- und Rüstkammer in Wien, datiert 1610. Es dürfte sich daher bei dem vorliegende Objekt tatsächlich um die älteste bekannte Teschinke handeln. Die eher schlichte Dekoration weist noch Merkmale des Manierismus auf, bei barocken Teschinken ist der Dekor aufwändiger und verspielter. Lit.: Pollards, History of Firearms, Claude Blair, Seite 96; Waffen- und Kostümkunde, Zeitschrif Gesellschaft für Historische Waffen- und Kostümkunde 1964, Heft I; Hans Schedelmann, Die großen Büchsenmacher, Braunschweig 1972.

Experte: Karl Hellmer Karl Hellmer
+43-1-515 60-322, 544

regina.fensl@dorotheum.at

09.06.2010 - 15:00

Erzielter Preis: **
EUR 14.940,-
Rufpreis:
EUR 12.000,-

Radschloss-Teschinke (Tschinke)


datiert 1599, 84,5 cm langer achtkantiger Lauf mit acht Zügen, Kal. ca. 13 mm, Kimme und Korn eingeschoben, am Lauf hinten drei kleine kreisrunde Marken, das typische frühe Teschinkenschloss mit Eisenschnitt und einer ovalen Meistermarke mit den Initalen HP, der mäßig verbeinte Schaft (für frühe Teschinken typisch), ist in den Kartuschen und an der Kolbenbacke mit Darstellungen von ländlichen Gutshöfen und ummauerten Dörfern graviert, eine Kartusche ist ungraviert, am Kolben umrandetes Maskaron,über den ganzen Schaft verteilt Perlmutteinlagen in Blütenform, die Kolbenlade komplett verbeint, in der Lade eingelegt ein Perlmuttschildchen mit einem Vexierreim in antiker Schrift (hier auch die erwähnte Datierung): "VON DIS VNGRISCH RORLEIN MIT EIN KVGELEIN MEIN GE. IVNKER VON LAYMEN TRAFF SONDER IN SCHWARZEN GEN BERG BEY PVRSCHEN ZWEEN WOLFF VN I HVERSCHEN SO AN HILARII TAG ANO MDIC". Von dem Plättchen wird eine Schäftersignatur abgedeckt, es sind nur zwei Buchstaben V(?) und P erkennbar. An der Waffe befindet sich ein hölzerner Ladestock mit Hornsetzer, sehr schöner, gut erhaltener Gesamtzustand, (He)

Anmerkung: Der Waffe liegt eine Abhandlung (4 Seiten A4) bei, die sich mit der Historie der Teschinken im Allgemeinen und der Vorliegenden im Besonderen befasst. Die Fertigung der vorliegenden Teschinke dürfte Ende des 16. Jhs. liegen, da die Datierung auf dem Perlmuttplättchen sich nur auf einen Jagderfolg bezieht. Es wird darin hingewiesen, dass es sich um die älteste bekannte Teschnke handelt. Im Finnischen Nationalmuseum in Helsinki befindet sich eine Teschinke datiert 1607, eine zwei befindet sich in der Hof-, Leib- und Rüstkammer in Wien, datiert 1610. Es dürfte sich daher bei dem vorliegende Objekt tatsächlich um die älteste bekannte Teschinke handeln. Die eher schlichte Dekoration weist noch Merkmale des Manierismus auf, bei barocken Teschinken ist der Dekor aufwändiger und verspielter. Lit.: Pollards, History of Firearms, Claude Blair, Seite 96; Waffen- und Kostümkunde, Zeitschrif Gesellschaft für Historische Waffen- und Kostümkunde 1964, Heft I; Hans Schedelmann, Die großen Büchsenmacher, Braunschweig 1972.

Experte: Karl Hellmer Karl Hellmer
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Historische Waffen, Uniformen, Militaria
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 09.06.2010 - 15:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 01.06. - 09.06.2010


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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